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Uwe Timm wird mit dem Lessing-Preis 2021 geehrt

Uwe Timm
Isolde Ohlbaum

Wir gratulieren unserem Autor Uwe Timm, der den Lessing-Preis 2021 erhalten hat. Kultursenator Dr. Carsten Brosda hat ihm die Auszeichnungen am 23. Januar 2022 während der Lessingtage im Thalia Theater Hamburg überreicht.

In der Preisbegründung heißt es: »Seit Jahrzehnten beweist Uwe Timm, dass es kein Widerspruch sein muss, ein viel gelesener Schriftsteller zu sein und zugleich intellektuell höchsten Ansprüchen zu folgen. Seine großen Romane wie Kopfjäger, Rot und Ikarien fügen sich mit seinen bewegenden autobiografischen Büchern zu einer einzigartigen Chronik der Moderne zusammen. Auf immer wieder überraschende Weise erzählt Uwe Timm von Kriegen und gesellschaftlichen Aufbrüchen, von Utopien und technischen Innovationen genauso wie von persönlichen und politischen Fehlschlägen, von Leidenschaften, Liebe und Betrug. Dieser Autor beschönigt nichts und besteht zugleich auf dem Prinzip Hoffnung. Nicht zuletzt dies verbindet ihn mit Gotthold Ephraim Lessing.«

Dr. Carsten Brosda ergänzt: »Der Schriftsteller Uwe Timm ist ein Erinnerungsarbeiter. Stets politisch, stets den Zeitläuften nachspürend exemplifizieren seine Bücher Humanismus und Geschichtsbewusstsein. Dass seine Geburtsstadt Hamburg ihn nun mit ihrem wichtigsten Literaturpreis ehrt, ist die Anerkennung des großen literarischen Werks eines der bedeutendsten Autoren der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur.«

Der mit 10.000 Euro dotierte Lessing-Preis der Freien und Hansestadt Hamburg gehört zu den traditionsreichsten Kulturpreisen und wurde 1929 vom Senat anlässlich des 200. Geburtstages von Gotthold Ephraim Lessing gestiftet. Er wird alle vier Jahre verliehen. Zusätzlich wird das mit 5.000 Euro dotierte Stipendium des Lessing-Preises an Hamburger Autorinnen und Autoren vergeben – dieses Jahr geht das Stipendium an die Hamburger Comic-Zeichnerin Birgit Weyhe. Wir gratulieren auch hier ganz herzlich! Die Preisträger und Preisträgerinnen sollen sich im Sinne Lessings den Maximen der Aufklärung verpflichtet fühlen und sie in ihrer geistigen Arbeit zum Ausdruck bringen. Preisträger waren unter anderem Hans Henny Jahnn, Hannah Arendt, Peter Weiss, Walter Jens, Max Horkheimer, Jean Améry, Alexander Kluge, Jan Philipp Reemtsma und Karl Schlögel. 2017 ging der Lessing-Preis an die Philosophin Juliane Rebentisch und das Stipendium an die Autorin Nino Haratischwili.

 

 

Uwe Timm, geboren 1940 in Hamburg, lebt in München und Berlin. Sein Werk erscheint seit 1984 bei Kiepenheuer & Witsch in Köln, u. a.: »Heißer Sommer« (1974), »Morenga« (1978), »Der Schlangenbaum« (1986), »Kopfjäger« (1991), »Die Entdeckung der Currywurst« (1993), »Rot« (2001), »Am Beispiel meines Bruders« (2003), »Der Freund und der Fremde« ...

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