Peter Härtling wurde am 13. November 1933 in Chemnitz als Sohn der Erika Härtling und des Rechtsanwalts Rudolf Härtling geboren. Kurz darauf zog die Familie ins nahe gelegene Hartmannsdorf und im Jahre 1942 weiter ins tschechische Olmütz (Olomouc).
1945 flüchteten die Härtlings von dort ins niederösterreichische Zwettl, wo der junge Peter den Einmarsch der Roten Armee erlebte. Im Juli des gleichen Jahres starb sein Vater im unweit gelegenen russischen Kriegsgefangenenlager Döllersheim – Mutter und Sohn erfahren zunächst nichts davon. Noch in Zwettl wurde Erika Härtling von einem russischen Offizier vergewaltigt.
Zusammen mit Mutter, Schwester, Großmutter und Tante flüchtete Peter Härtling im Jahre 1946 weiter nach Westen – Endstation Nürtingen. Dort beging die Mutter im gleichen Jahr, nach Erhalt der Nachricht vom Tod des Vaters, Selbstmord.