Freitisch: Zwei Lebensentwürfe prallen aufeinander - eine geistreiche Novelle über Jugendträume und Lebenswege
In Uwe Timms glänzend geschriebener Novelle Freitisch treffen sich zwei Männer nach langer Zeit wieder, die in den frühen Sechzigern als Studenten in München ihren Weg suchten. Am Freitisch in der Kantine einer spendablen Versicherung kreisten ihre Gespräche um Gott und die Welt und einen gemeinsamen Bezugspunkt: Arno Schmidt.
Nun prallen in Anklam zwei Lebensentwürfe aufeinander: Der Erzähler, ein pensionierter Lehrer, der ein Antiquariat führt, und Euler, einst Mathematiker mit literarischen Ambitionen, heute Investor auf der Suche nach einem Terrain für eine Mülldeponie. Anekdoten werden ausgetauscht, Lektüren zitiert und Erinnerungen an den Dritten im Bunde wachgerufen: Falkner, der damals schrieb, ohne je einen Text zu zeigen, und heute ein bekannter Schriftsteller ist.
Geistreich und gewitzt erzählt Timm von den Wünschen und Hoffnungen der Jugend und der existenziellen Frage, was sich davon im Leben umsetzen lässt. Eine Novelle voller Anspielungen, die zum Nachdenken über den eigenen Lebensweg anregt.