Eine fesselnde Parabel über den Kampf zwischen Mensch und Natur, Fortschritt und Tradition.
Wagner, Spezialist für Hoch- und Tiefbau, sieht die Chance eines Neubeginns, als seine Firma ihm die Bauleitung einer Papierfabrik in Südamerika überträgt. Doch schon bald wird er zum Gefangenen der praktischen Probleme vor Ort, geplagt von Korruption, Militär und Aberglauben. Nichts gelingt mehr, das vertraute Instrumentarium seines Denkens, Fühlens und Handelns versagt.
Während Wagner durchgreift, wird seine Ohnmacht offenbar. Und als die Regenzeit beginnt, erobert die Natur mit dem steigenden Grundwasser das ihr entrissene Terrain zurück. Der Schlangenbaum von Uwe Timm, mit der lebendigen Spannung des Abenteuer- und Entwicklungsromans erzählt, hat zugleich die erzählerische Strenge der Parabel. Die selbstgewissen Versuche der Europäer, sich das Fremde anzueignen und ihre Zivilisation auf der Erde auszubreiten, führen zu einem stummen Prozess ihrer "Austreibung", die apokalyptische Schrecken heraufbeschwört.