»Grenzen der Liebe« - Die Steckbriefe
Allegro Pastell
Grenzgebiet: Liebe
Größe/Fläche: 288 Seiten
Einreisebedingungen: Leser*innen gegenwärtigster Gegenwartsliteratur, historisch Interessierte (2018/2019)
Reisewarnung: Das Phänomen „Vorauseilende Wehmut“ in Allegro Pastell beschreibt den Zustand sich an aktuelle Ereignisse bereits im Moment ihres Geschehens (wehmütig) zu erinnern. Kann ansteckend sein.
Sehenswürdigkeiten: »Mittlerweile hatte Jerome das Gefühl, einer sehr kleinen Generation anzugehören, die fast nur aus ihm selbst bestand, und für diese Generation waren Facebook-Profile, Dating-Apps und Spekulationen auf Kryptowährungen gleichbedeutend mit einer emotionalen Nähe zur CDU.«
Durch- und Weiterreise: Spotify-Playlist zum Buch, Faserland von Christian Kracht, Decathlon (1511 Filialen in 51 Ländern weltweit)
Kulinarische Besonderheiten/Küche : Apfelwein
Aktivitäten: Badminton, halbe Ecstasy, chatten, Mietwagen leihen
Bevölkerung: „Jerome Daimler“ (35, Webdesigner aus Maintal-Ost) und „Tanja Arnheim“ (29, Autorin des Kultbuchs „PanoptikumNeu“ aus Berlin-Neukölln)
Waren auch schon da:
»›Allegro Pastell‹ ist definitiv eines der wichtigsten Bücher der deutschen Gegenwartsliteratur seit Christian Krachts Faserland. Kein Millennial wird künftig einen Roman schreiben können, ohne sich zu Allegro Pastell zu verhalten.«
Ijoma Mangold, Die Zeit Literatur, 5. März 2020
»Der Roman zeigt keine überwältigende Vision einer alles verschlingenden Liebe, es gibt keine Action, kein großes Drama, keinen Exzess. Pastell eben. Und doch war ich völlig vom Text gefesselt und hätte noch hundert Seiten weiterlesen können. Vielleicht ist das hier der erste Roman, der Achtsamkeit und das achtsame, reflektierte Leben tatsächlich versucht umzusetzen.«
kobis.books.and.tea. 2 April 2020
»Pastell also statt satter Farben, Allegro statt Presto oder Grave, alles moderat, alles heiter, alles im Grunde egal. Ist das Zeitgeist? Ist das Literatur? Ich weiß nur, dass Randts Prosa eine hypnotische Wirkung auf mich hat, ich konnte ›Allegro Pastell‹ nicht aus der Hand legen.«
dominika_liest, 12. April 2020
Keiner hat gesagt, dass du ausziehen sollst
Grenzgebiet: Liebe
Größe/Fläche: 160 Seiten
Einreisebedingungen: Für Leser*innen, die einen Anstoß brauchen, ihre eigene(n) Beziehung(en) zu reflektieren
Reisewarnung: Keine Garantie, dass die Kneipen in Deutschland die gleichen Effekte haben, wie die Pubs in England
Sehenswürdigkeiten: »Verdammt, wenn man darüber nachdenkt, ist es wie beim Brexit. Wir werden noch zwei volle Jahre verhandeln, bis wir uns darüber einigen können, wo die Probleme überhaupt liegen.« (S. 33)
Durch- und Weiterreise: Scott McClanahan - Sarah
Kulinarische Besonderheiten/Küche: Bier, trockener Weißwein
Aktivitäten: Pub-Besuche, Paar-Therapie
Bevölkerung: Tom und Louise
Waren auch schon da:
»[...] Nick Hornby hat schon mehrmals die Schrecklichkeit der Liebe so beschrieben, dass man darüber lachen kann. Auch diesmal scheut er nichts, was unterhält.«
Peter Pisa, Kurier, 4. April 2020
»Ein witzig leichtes Konversationsstück in zehn Sitzungen – das man sich sofort auf der großen Leinwand mit Starbesetzung vorstellen kann.«
Andrea Gerk, Deutschlandfunk Kultur Studio 9, 5. März 2020
»Die zwei sind sehr differente Charaktere und genau das macht die Unterhaltungen und das verbale Duellieren sehr interessant, lebendig, spritzig, wendig, amüsant und stellenweise liefern sich die beide Wortgefechte voller Witz, Ironie, Sarkasmus, schonungslos, realistisch und unbeschwert.«
birkatpet, 22. April 2020
»Das Buch ist kurz und witzig, besonders beim Anfang und Ende konnte ich herzlich lachen, mich sogar vor Lachen ausschütten.«
bunte.gespinste , 18. März 2020
Schlafende Hunde
Grenzgebiet: Liebe
Größe/Fläche: 272 Seiten
Einreisebedingungen: Hunde-Menschen, oder die, die es werden wollen. Keine Leinen-Pflicht.
Reisewarnung: Könnte unnötig kompliziert werden, sich nach Lektüre nicht einen Hund zuzulegen.
Sehenswürdigkeiten: »Hunde zeigen, wer wir wirklich sind. Sie erschnüffeln in uns die Dinge, die wir vielleicht selbst nicht über uns wissen, sie apportieren Verdrängtes und Verstecktes. « (S. 13)
Durch- und Weiterreise: All the Queen’s Corgis: Corgis, dorgis and gundogs: The story of Elizabeth II and her most faithful companions - Penny Junor, Katzen - Charles Bukowski
Kulinarische Besonderheiten/Küche: Leberwurstschorle, »Spaghetti Jurinese«
Aktivitäten: Fressen, schlafen, lieben, spielen, verdauen. (Hat der Herr Knausgård eigentlich einen Hund?)
Bevölkerung: Michel Houellebecq & Clement, Marylin Monroe & Maf, Queen Elizabeth II. & Susan, Richard Wagner & Russ und noch viele mehr
Waren auch schon da:
»Ich liebe, wie Anja über ihren Hund Juri schreibt und über die Liebe zwischen Hundemenschen und Hunden. Sie nimmt beide Wesen ernst. Dank ihr weiß ich: Hunde machen aus berühmten Menschen wieder Menschen. Ihre Art zu schreiben hat mich tief berührt. Schon auf der zweiten Seite geweint hat: Charlotte Roche.«
»Lustig wie rührend sie die Beziehung berühmter Persönlichkeiten zu ihren Hunden analysiert.« Madame, 1. April 2020
»Oft ironisch, aber immer auch liebevoll formuliert und mit persönlichen Erfahrungen gespickt – nachvollziehbar und unfassbar menschlich! Anja Rützel hat mit ›Schlafende Hunde‹ eine ganz besondere Lektüre geschaffen!« lesestress, 12. Mai 2020
Frank Goosen über The Beatles
Grenzgebiet: Liebe
Größe/Fläche: 192 Seiten
Einreisebedingungen: Ein Muss für alle Frank Goosen-, Vinyl- und Beatles-Fans
Reisewarnung: Penny Lane. Schönes Lied, aber als Ohrwurm? Stundenlang? Puh ...
Sehenswürdigkeiten:
»Einmal kam meine Mutter in mein Zimmer, als ich gerade die zweite Seite von Beatles for Sale aufgelegt hatte. Sie sammelte Schmutzwäsche vom Boden auf und fragte:
›Was singen die da eigentlich?‹ ›Eight Days a Week. Acht Tage die Woche. Ist das nicht großartig? Die Woche hat ja nur sieben.‹ ›Ja, ja, und acht Tage die Woche muss ich hinter dir herräumen.‹« (S. 34)
Durch- und Weiterreise: alles aus der KiWi-Musikbibliothek, alles von The Beatles, MuBi-Podcast mit Sabine Heinrich, Spotify-Playlist
Kulinarische Besonderheiten/Küche: Pilzköpfe (Ironie an), Kaffee
Aktivitäten: Beziehungsarbeit mit fiktiver Freundin, Beatles-Lieder mitsingen ohne die Töne zu treffen, Beatles-Songs nachspielen
Bevölkerung: Frank Goosen, Frank Goosens Familie, Guide Steve, The Fab Four
Waren auch schon da:
»Er kombiniert sein Nerd-Wissen über die Fab Four mit seinen Jugend-Abenteuern. Wenn man das Buch zuklappt, hat man das Gefühl, dass es da jemanden gibt, der einen wirklich versteht.« Jens Buchholz, musikexpress, 8. Mai 2020
»Eine Hommage an die vielleicht wichtigste Band der Musikgeschichte, die Persönliches mit Anekdoten, Insiderwissen mit peinlichen Wissenslücken und die kuriosen Blüten der Beatles-Verehrung vor allem in Liverpool aufgreift.« poesierausch, 23.07.2020
Lady Bitch Ray über Madonna
Grenzgebiet: Liebe
Größe/Fläche: 144 Seiten
Einreisebedingungen: Interesse an feministischer Literatur (schon mal was von Kliteratur gehört?)
Reisewarnung: »Etwas« vulgäre Sprache und aufmüpfiger Ton (Triggerwarnung)
Sehenswürdigkeiten: »Madonna jedenfalls bewunderte ich für die unzensierte Visualisierung von sexueller Hingabe und für die Sichtbarmachung der sexuellen Perspektive als Frau, die über ihren eigenen Körper bestimmt.« (S.71)
Durch- und Weiterreise: alles aus der KiWi-Musikbibliothek, alles von Madonna, MuBi-Podcast mit Sabine Heinrich, Spotify-Playlist
Kulinarische Besonderheiten/Küche: Nichts
Aktivitäten: Musik-Videos von Madonna schauen, Tonaufnahmen machen
Bevölkerung: Lady Bitch Ray aka Reyhan Şahin, ihre Mutter, Madonna, coole Manager, blöde Manager, (ehemalige) Musikproduzenten von Lady Bitch Ray, Steve & Deniz, Lil’Kim, Foxy Brown
Waren auch schon da:
»Das kleine Buch ist eine Liebeserklärung an einen Star, der seine Fans gelehrt hat, sich nicht kleinmachen zu lassen.« Der Spiegel, 11. April 2020
»Eine schöne Mischung aus Memoir, Fantum und (durchaus kritischer) Analyse.« tobiborns, 15. April 2020
Klaus Modick über Leonard Cohen
Grenzgebiet: Liebe
Größe/Fläche: 144 Seiten
Einreisebedingungen: Menschen, die bereit sind für eine »traumwandlerischen Coming-of-Age-Geschichte in charmant-poetische Sprache und zahlreiche Anspielungen auf Cohens Werk und Leben« (Nathalie Meng)
Reisewarnung: Wer hat nicht gelitten, auf der Suche nach der Großen Liebe…und sie dann doch ganz anders als geplant gefunden?
Sehenswürdigkeiten: »Lukas schrieb, strich aus, zerdrückte den Joint im Aschenbecher, schrieb, bis der Zug seiner Schrift so leicht wurde wie der Zug am Joint.« (S. 88)
Durch- und Weiterreise: alles aus der KiWi-Musikbibliothek, alles von Leonard Cohen, MuBi-Podcast mit Sabine Heinrich, Spotify-Playlist
Kulinarische Besonderheiten/Küche: Seafood Salad , Stuffed Eggplant, den weißen Hauswein, Brot, Käse, Pfirsiche
Aktivitäten: auf der Gitarre klimpern, schreiben, die Alben von Leonard Cohen hören, über Landesgrenzen reisen, Bulli fahren (entweder selbst fahren oder als Mitfahrer dösen), Zigaretten rauchen, die große Liebe suchen
Bevölkerung: Lukas, Harry, Gitte, Julia, Suzanne, Britta, Meret, Leonard Cohen
Waren auch schon da (tolle Quotes Rezensionen von Bloggern und Medien):
»Mit leichter Hand [...] macht Modick so kurz wie eindrucksvoll klar, wie enorm Cohens Wirkung auf unterschiedlichste Menschen war und ist.« Karsten Zimalla, Westzeit, 1. April 2020
»Klaus Modick hat uns mit diesem Büchlein eine wunderbare Liebeserklärung an Leonard Cohen , an die Musik, an die Poesie und an die Liebe geschenkt.« GeSchwaetz 3. Mai 2020
Grenzgebiet: Liebe/Familie
Größe/Fläche: 368 Seiten
Einreisebedingungen: für alle Menschen mit Familie und mit Familiengeheimnissen, die sich darauf einlassen wollen, dass in einem Reigen aus 13 Familiengeschichten die Grenzen zwischen Fiktionalem und Autobiographischen stark verschwimmen.
Reisewarnung: Eine Lektüre, die süchtig macht.
Sehenswürdigkeiten / beste Sätze (zu viele, daher zumindest 3 Kategorien):
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Bester erster Satz: »Milan Holub hatte das Leben meines Vaters zerstört, und als mir eines Tages ein Verlag sein neues Buch zur Beurteilung schickte, beschloss ich, Rache zu nehmen.« (Seite 49)
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Poetologie in nuce: »Woher ich das so genau weiß? Anders kann es gar nicht gewesen sein!« (Seite 44)
-
Meta-Ironie: »Seine tschechische Kindheit war von seinem Gedächtnis so fest umschlossen wie ein winziger Käfer von einem Bernsteinblock – er selbst war der Käfer, aber er war auch derjenige, der ihn von außen betrachtete, und das verzerrte vielleicht seinen Blick.« (Seite 157/158)
Durch- und Weiterreise: »Sechs Koffer«, »Der gebrauchte Jude«, »Biografie« - von Maxim Biller; »Im Kopf von Maxim Biller. Essays zum Werk« Hrsg. von Kai Sina (ab 20. August)
Kulinarische Besonderheiten/Küche: russischer Wodka, Salzgurken, Pansensuppe, Sauerbraten, Aprikosenknödel, Hering, Schtschi, Pelmeni (Auswahl)
Aktivitäten: schreiben, essen, trinken, rauchen, lieben, hassen, streiten, verraten, belauschen, lügen, sehnen, darüber reden...LEBEN!
Bevölkerung: eine liebenswürdige Mischpoke aus gebrochenen Vätern, traurigen Müttern, stolzen Söhnen an denkwürdigen Orten wie Stalins düsteres Moskau, das wilde Prag von 1968, das flirrende Berlin der Nachwendezeit, das stille, melancholische Hamburg und natürlich auch Tel Aviv.
Waren auch schon da:
»Wie Biller manchem Geheimnis auf die Spur kommt, indem er es wahrt, ist große Literatur.« stern
»Der große Stilist Maxim Biller hat hier seine Glanzstücke zusammengestellt.« Roland Mischke, General-Anzeiger Bonn, 14. März 2020
»Auf sprachlicher Ebene ist das Buch ›Sieben Versuche zu Lieben‹ ein Meisterwerk. Biller ist einer der besten Stilisten, den die deutsche Gegenwartsliteratur zu bieten hat und das wird in diesem Buch anhand seiner Erzählungen nochmals deutlich.« buecherangelegenheiten, 28. Februar 2020