Seltsame Sterne starren zur Erde - Ein faszinierender Blick auf das geteilte Berlin der 70er Jahre aus den Augen einer jungen türkischen Schauspielerin.
Emine Sevgi Özdamar erzählt in ihrem Roman Seltsame Sterne starren zur Erde mit staunenden Augen und umwerfendem Witz von einem Berlin, das kein Deutscher so je gesehen hat: Das Leben ihrer WG-Mitbewohner im Westberliner Wedding und ihrer Ostberliner Freunde in Pankow, die türkischen Einwanderer in der Nachbarschaft, die politischen Ereignisse des "deutschen Herbstes" und vor allem ihre heftige Liebe zum Theater Heiner Müllers und Benno Bessons.
Die junge Türkin, noch niedergedrückt von Erinnerungen an die Militärdiktatur im eigenen Land, zieht es 1976 nach Berlin mit einem großen Traum: Das Theater Bertolt Brechts an der Ostberliner Volksbühne kennen zu lernen. Als Regieassistentin an der Volksbühne hält sie die Proben zu Müllers Die Bauern und Goethes Bürgergeneral in faszinierenden Skizzen fest, die diesem ganz besonderen Buch einen zusätzlichen Reiz und dokumentarischen Wert geben.
Seltsame Sterne starren zur Erde ist ein deutsch-türkisches Wintermärchen, das die Aufbrüche in Ost und West in einer geteilten, eingeklemmten Stadt einfängt. Mit dem Kleist-Preis 2004 ausgezeichnet, bietet dieser Roman eine einzigartige Perspektive auf eine prägende Epoche der deutschen Geschichte.