GRM
Brainfuck. Roman
»Vermutlich war der Einzelne schon immer unwichtig. Es fiel nur weniger auf.«
Die Brave New World findet in wenigen Jahren statt. Vielleicht hat sie auch schon begonnen. Jeden Tag wird ein anderes westliches Land autokratisch. Algorithmen, die den Menschen ersetzen, liegen als Drohung in der Luft. Großbritannien, wo der Kapitalismus einst erfunden wurde, hat ihn inzwischen perfektioniert. Aber vier Kinder spielen da nicht mit – sondern gegen die Regeln. Und das mit aller Konsequenz. Willkommen in der Welt von GRM.
Sibylle Bergs neuer Roman beginnt in Rochdale, UK, wo der Neoliberalismus besonders gründliche Arbeit geleistet hat. Die Helden: vier Kinder, die nichts anderes kennen als die Realität des gescheiterten Staates. Ihr Essen kommt von privaten Hilfswerken, ihre Eltern haben längst aufgegeben. Die Hoffnung, in die sie sich flüchten, ist Grime, kurz GRM. Grime ist die größte musikalische Revolution seit dem Punk. Grime bringt jeden Tag neue YouTube-Stars hervor, Grime liefert immer neue Role-Models.
Als die vier begreifen, dass es zu Hause keine Hoffnung für sie gibt, brechen sie nach London auf. Hier scheint sich das Versprechen der Zukunft eingelöst zu haben. Jeder, der sich einen Registrierungschip einpflanzen lässt, erhält ein wunderbares Grundeinkommen. Die Bevölkerung lebt in einer perfekten Überwachungsdiktatur. Auf der Straße bleibt nur der asoziale, vogelfreie Abschaum zurück. Die vier Kinder aber – die fast keine Kinder mehr sind –, versuchen außerhalb des Systems zu überleben. Sie starten ihre eigene Art der Revolution.
Erscheinungstermin: 11.04.2019
- Verlag: Kiepenheuer&Witsch
- Erscheinungstermin: 11.04.2019
- Lieferstatus: Verfügbar
- 640 Seiten
- ISBN: 978-3-462-05143-8
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»Umwerfend und radikal. Mit einem hypersensiblen Gespür für das Menschliche, für Verletzlichkeiten und für menschliche Abgründe.«
»600 Seiten Wut. Viel feministische Wut. Bisher kannte man so etwas nur aus Frankreich. Etwa von Catherine Breillat, Marie Darrieussecq oder Virginie Despentes. Aber Sibylle Berg übertrifft sie alle, an Furor, scharfer Analyse, Energie.«
»Ein Buch wie ein Sprengsatz. Brutal und zärtlich zugleich […]«
» GRM ist Attacke und Fürbitte in einem, so monströs wie zärtlich. Ein verschreckender Findling der Gegenwartsliteratur, an dem man nicht vorbeikommt. Und ein Roman, den man nicht ohne Erschütterung aus der Hand legt.«
»Dieses Buch ist eine Entschädigung für viele langweilige und schlechte Bücher der Gegenwartsliteratur.«
»In der ihr eigenen furiosen und doch poetischen Sprache erzählt die Grande Dame der Apokalypse einmal mehr vom Leben im Ausnahmezustand, der jedoch bei ihr Normalzustand ist.«
»So düster hat Sibylle Berg noch nie geschrieben [...] Gegen GRM/Brainfuck ist alles andere von Sibylle Berg der reinste Kindergeburtstag.«
» GRM ist ein zorniger, zutiefst aufwühlender Befund unserer Verhältnisse, der radikal mit der Ideologie abrechnet, dass es jeder schaffen kann, wenn er nur will.«
»Sibylle Berg führt uns die Perversionen, Ungerechtigkeiten, Verbrechen im Europa der Gegenwart vor. Sie erzählt [...] niemals moralisierend, in dieser extrem souverän rhythmisierten Sprache, die nicht ohne Mitgefühl ist, sondern im Gegenteil voller Empathie [...] GRM/Brainfuck [ist] wie ein finsterer Trimm-dich-Pfad für unsere Empfindsamkeit. Wie ein Training gegen die Abstumpfung, das uns sensibel hält und immun macht gegen den Zynismus der Gewohnheit.«
»Frau Berg übertrifft sich selbst«
»Eine böse Abrechnung schreit Sibylle Berg da [...] raus. Brutal, oft schwer zu ertragen und doch lesenswert.«
»Wer, wenn nicht Berg, jene sardonische Stilistin, jene Parteigängerin des moralischen Zynismus mit dem Herzen aus Gold, die die Welt besser haben will als sie eben ist, hat [...] die Pflicht, den Gegenwarts-Abfuck mal zu Ende zu denken?«
»keine Dystopie, sondern auf aktuellen Ereignissen basierende verdichtete Realität. Ein engagiertes Plädoyer für den Erhalt des Mini-Dschungels vor unserer Haustür«
»GRM – Brainf*ck. ist durch und durch Grime, ohne wirklich von Grime zu handeln. [...] Die Energie und Wucht von Grime muss der Text nicht selbst erklären, weil die mehr als 600 Seiten genau das transportieren, was Grime ausmacht.«
»Ein höllischer Leseritt [...] allertollste Belletristik«
»... ebenso aufrüttelnd wie niederschmetternd.«
»Berg knüpft präzise bis ins Detail an unsere Gesellschaft und Gefühle an – und packt dadurch den Leser von innen her, direkt. […] Der Franzose Michel Houellebecq ist ein lieblicher Chorknabe im Vergleich mit der hochbegabten Kaputt-Schreiberin Sibylle Berg.«
»eine literarische Notoperation am offenen Herzen unserer Gegenwart«
»Ein böses Stück Zivilisationskritik und ein Abgesang auf den digitalen Überwachungsstaat [...] Düster und großartig erzählt.«
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