Wie sollten Ihrer Meinung nach Medienvetreterinnen und -vertreter mit Populisten interagieren – indem sie ihnen durch Interviews eine Plattform bieten oder lieber keinen öffentlichen Raum gewähren?
Die Frage ist aus meiner Sicht weniger, ob, sondern wie man ein Interview führt. Vertreter populistischer Parteien sind keine Politiker wie alle anderen. Sie stehen für eine bestimmte Ideologie und sie haben eine bestimmte Rhetorik, mit der sie diese Ideologie vermitteln. Gelingt es Journalisten nicht, das deutlich zu machen, dann sind die Medien für die Populisten tatsächlich eine willkommene Plattform. Es geht darum, ihre Strategien aufzuzeigen – und das live. Journalisten dürfen keine Getriebenen der Rechtspopulisten sein. Sie müssen ihnen souverän gegenübertreten. Aber dafür braucht es nicht nur Recherche, sondern spezielle Vorbereitung und Training. Das kostet Zeit und Ressourcen.