Lilian Faschinger

Lilian Faschinger

Lilian Faschinger wurde 1950 in Kärnten, Österreich geboren. Nach dem Abitur studierte sie Anglistik und Geschichte in Graz und promovierte 1975 über die spätmittelalterliche englische Mystik. Anschließend war sie bis 1991 als wissenschaftliche Mitarbeiterin und Lehrbeauftragte am anglistischen Institut der Universität Graz tätig, nebenher bereits als Schriftstellerin und Übersetzerin. Seit 1992 arbeitet sie freiberuflich als Schriftstellerin und literarische Übersetzerin. Frau Faschinger lebt zur Zeit in Paris und Wien. Bereits nach dem Abitur begann die Autorin eine Reihe von längeren Auslandsaufenthalten, so unter anderen in Stanford, U.S.A. und in Oxford, England. Mehrere Aufenthalte an literarischen Übersetzer-Kollegien, in Straelen, Neapel und in Arles, sowie der Erhalt mehrerer Förderpreise und Stipendien weisen die Autorin als qualifizierte Übersetzerin aus. 1990 erhielt Faschinger, gemeinsam mit Thomas Priebsch, den österreichischen Staatspreis für literarische Übersetzer. Zuletzt hielt sie 1993/94 das einjährige Baldreit-Stipendium für Künstler der Stadt Baden-Baden. Den Auftakt zu ihrer schriftstellerischen Entwicklung bildete 1983 eine Sammlung von Lyrik und Prosatexten mit dem Titel “Selbstauslöser” (Leykam-Verlag, Graz). 1986 folgte der erste Roman “Die neue Scheherazade” (List-Verlag, München; 1989 dtv) und 1989 “Lustspiel ”(List, München). Beide Texte zeigen, so ein Rezensent, Faschingers “souveräne[s] Spiel mit der überquellenden Sprache” Journal am Sonntag. In beiden Texten geht es um Sehnsüchte und das Begehren und um deren wenn auch ‘nur’ imaginäre Erfüllung. Ihr drittes Buch, “Frau mit drei Flugzeugen” (1993, Kiepenheuer & Witsch, Köln) markiert einen zumindest stilistischen Wendepunkt: der Zyklus von zehn Erzählungen stimmt nicht erneut ein “Hohelied des Eros” an. Sondern die Geschichten sammeln in einer “lakonisch verknappten, geradezu kargen und verschlossenen Sprache” die nunmehr ernüchternde Erkenntnis, daß die Liebe “pure Routine” sei, Die Presse, Wien). Andrea Köhler von der Neuen Zürcher Zeitung erklärte das so: “Lilian Faschingers Männer und Frauen ertragen das Gewohnheit gewordene Unglück nicht mehr - was normal ist. . . . Aber Lilian Faschingers Paare ertragen das Glück noch viel weniger - das anderer nicht, was normal ist, und das eigene nicht, was leider ebenfalls nicht ungewöhnlich ist.” Vielleicht kein allzu weiter Weg zur “Mörderin aus Leidenschaft”, um die es in Faschingers neuem Roman “Magdalena Sünderin” (1995, K & W) geht. Jedenfalls scheinen die bisherigen Erfahrungswelten der Autorin, erweitert um die Dimension der beißenden Gesellschaftskritik und überspitzt zur Satire, in der Person der Magdalena zu münden, in dieser Art “weiblicher Kohlhaas der Erotik”. Sprachlich gelangt die Autorin erneut zur Meisterschaft, der Text ist ein sinnlich-intellektuelles Feuerwerk, gemein und komisch zugleich.

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