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Goethe-Medaille für Dogan Akhanli

Ein Schwarzweiß Porträt des Autors Dogan Akhanli
© Manfred Wegener

Das Goethe-Institut hat dem deutsch-türkischen Schriftsteller Dogan Akhanli die Goethe-Medaille verliehen. Wir gratulieren unserem Autor herzlich!

Der Festakt vor rund 200 internationalen Gästen fand am 270. Geburtstag Johann Wolfgang von Goethes in Weimar statt. Gemeinsam mit Akhanlı wurden die iranische Künstlerin und Filmemacherin Shirin Neshat sowie der mongolische Verleger und politische Publizist Enkhbat Roozon mit dem offiziellen Ehrenzeichen der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.

Literaturkritikerin Insa Wilke betonte in ihrer Laudatio, Akhanlı schreibe keine politische Literatur, sondern er schreibe politisch. Dies sei »eine der höchsten, eine riskante, die Mentalitäten des Marktes ignorierende Kunst in der Literatur«. (Laudatio)

Der Autor widmete die Medaille in seiner Dankesrede der inhaftierten Kölner Künstlerin Hozan Cane, »die wie zehntausende andere Menschen Opfer staatlicher Willkür und Arroganz in der Türkei geworden ist, darunter Ahmet Altan, Osman Kavala und Selahattin Demirtaş«. (Dankesrede)

Jedes Jahr zeichnet das Goethe-Institut Persönlichkeiten mit der Goethe-Medaille aus, die »sich in besonderer Weise für den internationalen Kulturaustausch einsetzen«. Die diesjährige Verleihung stand unter dem Titel »Dichtung und Wahrheit«.

Der Präsident des Goethe-Instituts Klaus-Dieter Lehmann bezeichnete die diesjährigen Preisträger als »außergewöhnliche Beispiele für eine engagierte verantwortungsbewusste kulturelle Verständigung, die neue Denkprozesse anstößt, Alternativen aufzeigt und der Kraft der Kultur vertraut« und betonte: »Sie sind feinfühlig in ihrer Wahrnehmung und stark in ihrer Botschaft. Ihre Glaubwürdigkeit beruht auf ihrer Unabhängigkeit, nicht auf politischem Aktionismus.« (Quelle: Goethe-Institut)

Dogan Akhanli wurde 1957 in der Türkei geboren und lebt seit 1992 als Autor in Köln. Er hat zahlreiche Romane und ein Theaterstück verfasst. In seinem Roman »Die Richter des jüngsten Gerichts« (dt. 2007) thematisiert er den Völkermord an den Armeniern 1915. Weitere Werke: »Die Tage ohne Vater« (dt. 2016), »Der letzte Traum der Madonna« (türk. 2005), »Fasilistan« (türk. 2010), »Sag ihr, dass ich sie liebe« (türk. 2016). 2013 erhielt er in Köln den Pfarrer-Georg- Fritze-Preis.