News

Eva Menasse erhält Bruno‐Kreisky‐Preis für das Politische Buch 2021

Der Bruno‐Kreisky‐Preis für das Politische Buch 2021 wird am 1. Januar 2022 vergeben und wir freuen und, dass unsere Autorin Eva Menasse den Hauptpreis für das Politische Buch des Jahres 2021 erhält!

Zum Preis: Bruno Kreisky betonte stets, durch das Lesen von Büchern „geformt worden zu sein“. Dieser Inspiration folgend wird seit 1993 der Bruno‐Kreisky‐Preis für das Politische Buch verliehen. Jährlich wird damit vom Karl‐Renner‐Institut in Zusammenarbeit mit dem sozialdemokratischen Parlamentsklub und der sozialdemokratischen Bildungsorganisation politische Literatur ausgezeichnet, die für Freiheit, Gleichheit, soziale Gerechtigkeit, Solidarität und Toleranz einsteht.

Eva Menasse erhält den mit € 7.000 dotierten Hauptpreis für das Politische Buch 2021 für ihren Roman Dunkelblum (Kiepenheuer & Witsch, 2021). Der Preis für das publizistische Gesamtwerk wird an Franz Schuh vergeben. Die Preisverleihungen finden im ersten Halbjahr 2022 in Wien statt.

Jurybegründung: Gelungene historische Romane können große Stränge der Geschichte verdichten und das Zusammenwirken von gesellschaftlichen Strukturen und individuellem menschlichem Handeln besonders spür‐ und verstehbar machen. Wenn dies dann auch noch in herausragender literarischer Qualität wie bei Eva Menasse gelingt, dann soll man Dunkelblum erzählt sie die Geschichte des Massakers von Rechnitz vor allem an Hand des Verschweigens, Vergessens und Verdrängens der Menschen des fiktiven Orts Dunkelblum. Es gelingt ihr, die Zustände des alltäglich‐banalen menschlichen Zusammenlebens zu beschreiben, in denen eben auch haarsträubende Gräuel passieren können. Ihre Beschreibung der Umstände und der ganz „normalen“ Menschen ist präzise und erfolgt mit der gebotenen Ernsthaftigkeit und Bitterkeit.
Menasse schafft es sprachlich jedoch, in den sich auftuenden Abgründen ebenso Raum für den Witz satirischer Überzeichnung und empathische Menschliebe zu finden.

Zum Roman: Dunkelblum

foto_eva_menasse_c_joerg_steinmetz.png
© Jörg Steinmetz

Eva Menasse, geboren 1970 in Wien, lebt seit 2003 als freie Schriftstellerin in Berlin. Ihr Debütroman »Vienna« sowie ihre folgenden Erzählungen und Essays waren bei Kritik und Lesern ein großer Erfolg. Für ihren Roman »Quasikristalle« wurde sie mit dem Gerty-Spies-Literaturpreis, dem österreichischen Alpha-Literaturpreis sowie dem Heinrich-Böll-Preis der Stadt Köln ausgezeichnet. 2015 war sie Stipendiatin der Villa Massimo in Rom und erhielt für ihr bisheriges Werk den Jonathan-Swift-Preis für Satire und Humor. 2017 erschien ihr Erzählungsband »Tiere für Fortgeschrittene«. Im selben Jahr wurde sie mit dem Friedrich-Hölderlin-Preis der Stadt Bad Homburg ausgezeichnet. 2019 wurde sie Mainzer Stadtschreiberin und erhielt außerdem den Ludwig-Börne-Preis.