Drei Fragen an Rick Zabel

1. Rick, du warst jetzt 10 Jahre Radprofi, aber offenbar hattest du schon wieder Lust, dich in Buchform mit dem Radfahren zu beschäftigen - spürst du keine Müdigkeit?
Eine Sache, die ich, glaube ich, erst beim Schreiben so richtig gemerkt habe, ist: Ich habe früh genug mit dem professionellen Radsport aufgehört, um das Radfahren noch lieben zu können. Dieser Sport und diese Leidenschaft haben mich schon mein ganzes Leben begleitet, und daran wird sich auch nichts mehr ändern!
2. Warum war es dir wichtig, ein Buch zu schreiben? Worum geht es dabei für dich?
Ich hatte das Gefühl, dass es nach (ungefähr) dreißig Jahren auf dem Rad und zehn, in denen ich dafür bezahlt wurde, Zeit war, davon zu erzählen: Vom Radfahren an sich, davon, was es für mich ausmacht, aber auch davon, was ich auf dem Rad erlebt habe. Wie es zum Beispiel ist, Teil eines Teams zu sein und nicht als Favorit auf den Sieg, sondern als Helfer. Wie man dann so ein Rennen erlebt oder eine Rundfahrt. Ich finde, das ist noch nicht oft erzählt worden.
3. Wie war es, ein Buch zu schreiben? War es härter oder leichter als der Col du Galibier?
Bevor es losging, wusste ich wahrscheinlich von beidem ähnlich wenig. Am Galibier bin ich 2017 als ahnungsloser Tourneuling verzweifelt, da spürt man höchstens bei der Abfahrt etwas Erleichterung, wobei die dann schnell und gefährlich ist. Beim Buch bin ich schon öfter in einen Flow gekommen: Wenn ich mir die Sachen in Erinnerung gerufen habe, sind manchmal unbemerkt ein paar Stunden verflogen.

