Über das Buch:
In den 80er- und 90er-Jahren lag das unbestrittene Zentrum der bundesdeutschen Kunst- und Kulturszene am Rhein: in Köln, zwischen Belgischem Viertel, Zülpicher Straße und der Südstadt. Ein Anfang, der sich für diese Entwicklung finden lässt, war vielleicht die Gründung der Zeitschrift SPEX im Jahr 1980. Hier meldete sich ein ganz neuer Musikjournalismus zu Wort, dessen kulturwissenschaftliche Analysen und steile Thesen nachts an denselben Kneipentresen ersonnen wurden, an denen zur gleichen Zeit etwa die späteren Gründer des Technolabels Kompakt standen und sich nebenan New Yorker Künstler:innen und die Köpfe der legendären Autorenwerkstatt betranken. Während wenige Kilometer weiter die Geschicke der BRD gelenkt wurden, flirrte die Kulturmetropole Köln vor kreativer Energie und strahlte rund 15 Jahre lang weit über die Grenzen des Rheinlands hinaus. Gisa Funck und Gregor Schwering haben Akteurinnen und Akteure aus der Zeit getroffen. Sie haben Geschichten gesammelt, Zeitdokumente studiert und in der eigenen Erinnerung gegraben. Ihr Buch ist das Porträt einer vergangenen Epoche und der letzten vordigitalen Bohème.