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Tanja Maljartschuk erhält den Theodor Kramer Preis 2023

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© Georg Eberle

Tanja Maljartschuk erhält den diesjährigen Theodor Kramer Preis für Schreiben im Widerstand und Exil. Seit 2001 vergibt die 1984 gegründete Theodor Kramer Gesellschaft den jährlichen Preis. Mit der Verleihung der mit 8.000 Euro dotierten Auszeichnung wird die literarische Qualität, aber auch die Haltung und das Schicksal der Preisträgerin oder des Preisträgers gewürdigt. Der Preis wird am 1. September in Österreich feierlich überreicht. 

Die Begründung der Jury: »Für die Jury zeichnet sich Maljartschuk als eine Autorin aus, die fragt, in welcher Zeit wir leben, die mit literarischen und essayistischen Mitteln die Wahrheit darüber erkennen und darstellen will. Maljartschuk ist eine realistische Autorin, nicht, indem sie von der gegebenen Realität ausgeht, sondern indem sie zur Realität hin schreibt. Fiktionales und Fantastisches stellt sie in den Dienst dieses Strebens. Wie sehr dies, was wir als unsere Zeit angesehen haben, in Wirklichkeit nicht die Zeit war, in der wir leben, hat sich auf dramatische Weise mit dem terroristischen Vernichtungskrieg der russischen Föderation gegen die Ukraine herausgestellt. Viele Dinge, so die Fragen der Nation und der Nationsbildung, sind jetzt auch mit dieser Autorin neu zu durchdenken. Ein internationales Bündnis der Despoten gegen die Demokratie ist zur realen Gefahr geworden. Maljartschuk versteht es, in einer Promiskuität der Empathie menschliche Haltungen und Schicksale als Übergänge, im Prozess darzustellen, als zwischen den Zeiten stehend. Daraus ergibt sich für Tanja Maljartschuk wie bei Heinrich Heine die Fähigkeit und Notwendigkeit zur Ironie. Diese Ironie und die dargestellte Resilienz, Vielfalt und Differenziertheit des wirklichen Lebens in Maljartschuks Romanen und Essays sind zutiefst ermutigend.«

Tanja Maljartschuk, 1983 in Iwano-Frankiwsk, Ukraine geboren, studierte Philologie an der Universität Iwano-Frankiwsk und arbeitete nach dem Studium als Journalistin in Kiew. 2009 erschien auf Deutsch ihr Erzählband »Neunprozentiger Haushaltsessig«, 2013 ihr Roman »Biografie eines zufälligen Wunders«, 2014 »Von Hasen und anderen Europäern«, 2019 ihr Roman »Blauwal der Erinnerung«. 2018 erhielt Tanja Maljartschuk den Ingeborg-Bachmann-Preis. Die Autorin schreibt regelmäßig Kolumnen und lebt in Wien.

Alle Bücher von Tanja Maljartschuk

Alle Bücher

Tanja Maljartschuk, 1983 in Iwano-Frankiwsk, Ukraine geboren, studierte Philologie an der Universität Iwano-Frankiwsk und arbeitete nach dem Studium als Journalistin in Kiew. 2009 erschien auf Deutsch ihr Erzählband »Neunprozentiger Haushaltsessig«, 2013 ihr Roman »Biografie eines zufälligen Wunders«, 2014 »Von Hasen und anderen Europäern«, 2019 ihr Roman »Blauwal der Erinnerung«. 2018 ...

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