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'Fünfzig Jahre Morenga'. Uwe Timm im Gespräch mit Martin Hielscher und Jan Bürger

Deutsch-Südwestafrika (das heutige Namibia) im Jahr 1904: An der Spitze der für ihre Freiheit kämpfenden Schwarzen steht Jakob Morenga, ein früherer Minenarbeiter. Der Oberveterinär Gottschalk ist bei seiner Ankunft in Deutsch-Südwestafrika begeistert von den kolonialen Plänen des Kaiserreichs. Als er aber den Rassismus der deutschen Soldaten und die Gewaltexzesse gegenüber den Einheimischen erlebt, wachsen seine Zweifel. In seinem Montageroman MORENGA (erschienen 1978) verbindet Uwe Timm Fiktionen und Fakten. Er arbeitet mit zeitgenössischen Tagebucheinträgen, Gefechtsberichten und Dokumenten und beschreibt ein grausames Kapitel deutscher Geschichte.
Auch heute ist MORENGA noch hochaktuell: Erst kürzlich erkannte die Bundesrepublik den Genozid an den Herero und Nama an. Über die Geschichte seines Romans, der ihn zum Pionier der Kolonialismus-Debatte machte, sprach Uwe Timm am 16. Juni 2021 in der Reihe ›#Narrating Africa Step Two‹ mit dem Lektor, Übersetzer und Literaturwissenschaftler Martin Hielscher, der zu den besten Kennern von Timms Werk gehört, und mit Jan Bürger (DLA Marbach).

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© DLA Marbach