Autor*innenwand #20: Katja Lange-Müller
Katja Lange-Müller zum 70igsten
Da kann man nur stammeln vor Freude darüber, was diese Autorin uns für Bücher geschenkt hat, immer schön im 7-Jahre-Rhythmus, immer kurz und knapp, aber voller Witz und Abgründigkeit, voller Traurigkeit und wilden Wendungen. Die Armen sind reich und frech bei ihr, die Reichen arm und lächerlich.
Das plebejische Berlin weht durch alles hindurch, und immer steht ein Glas Schnaps bereit, um auch diesen Tag noch zu überstehen. Und alles ist Sprache – gekonnt und präzise gebaut. Das Leben ein Traum aus Wörtern, ein Witz.
Dein Helge
Helge Malchow, editor-at-large, Februar 2021
Katja Lange-Müller, geboren 1951 in Ostberlin, lebt als freie Schriftstellerin in Berlin. 1986 erhielt sie den Ingeborg-Bachmann-Preis, 1995 den Alfred-Döblin-Preis für ihre zweiteilige Erzählung »Verfrühte Tierliebe«, 2002 den Preis des ZDF, des Senders 3sat und der Stadt Mainz, 2005 den Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor, 2008 den Preis der LiteraTour Nord, den Gerti-Spies-Preis und den Wilhelm-Raabe-Preis. Im Jahr 2012/2013 war sie Stipendiatin der Villa Massimo, erhielt den Kleist-Preis und war 2013/2014 Stipendiatin der Kulturakademie Tarabaya Istanbul. 2017 erhielt sie den Günter-Grass-Preis.