Die KiWi-Autor*innen auf der lit.COLOGNE 2022
Das internationale Literaturfestival lit.COLOGNE 2022 präsentiert Ihnen in diesem Jahr rund 180 Veranstaltungen mit Künstler:innen aus der ganzen Welt.
Hier finden Sie eine Übersicht aller Termine unserer Autor*innen!
Mehr zum Festival unter: litcologne.de
Joschka Fischer – Zeitenbruch. Klimawandel und die Neuausrichtung der Weltpolitik
Moderation: Louis Klamroth
Die Zeiten sind unruhig, für viele von uns gar unübersichtlich. Es ist nicht kühn, von einem Zeitenbruch zu sprechen. Das Zeitalter der kohlenstoffbasierten Energieerzeugung geht zu Ende. Eine vergleichbare Zäsur ist auch für das globale politische System zu erwarten. Wir Menschen stellen uns die Zukunft gerne als eine Weiterführung der Gegenwart vor. In Zeiten einer dreifachen Welterschütterung – durch Pandemie, Erderwärmung und digitale Revolution – ist das jedoch nicht länger sinnvoll. Was nämlich, wenn der gewohnte Alltag nicht wieder zurückkehrt? Die Menschheit erlebt rund um den Globus, wie die Institutionen, v. a. die Nationalstaaten, sich als unfähig erweisen, auf die planetaren Bedrohungen und Herausforderungen angemessen zu reagieren. Der ehemalige Außenminister Joschka Fischer analysiert in seinem neuen Buch die Gegenwart und wagt einen Ausblick in eine schwierige, aber gestaltbare Zukunft.
16. März um 19.30 Uhr
Flora Köln
Denis Scheck und Christina Schenk kommen auf den Hund
mit Dietmar Bär
Ein Leben ohne Hund ist möglich, aber sinnlos. So dachten sicher auch Christina Schenk und Denis Scheck, als sie vor Jahren auf selbigen kamen. Mit Der undogmatische Hund haben sie ihr Zusammenleben nun dokumentiert. Eine formidable Liebesgeschichte zwischen Frauchen, Herrchen und Jack-(Scheck)-Russell Stubbs. Und der stammt auch noch ausgerechnet aus dem Ruhrgebiet. Ob wohl deshalb der wunderbare Schauspieler Dietmar Bär für diesen ersten gemeinsamen Auftritt zugesagt hat?
17. März um 19.30 Uhr
Kulturkirche Köln
Christian Kracht – Eurotrash
Christian Krachts Roman »Eurotrash« beginnt mit einer Erinnerung: Vor 25 Jahren irrte in »Faserland« ein namenloser Ich-Erzähler durch ein von allen Geistern verlassenes Deutschland, von Sylt bis über die Schweizer Grenze nach Zürich. In »Eurotrash« geht derselbe Erzähler erneut auf eine Reise – diesmal nicht nur ins Innere des eigenen Ichs, sondern in die Abgründe der eigenen Familie, deren Geschichte sich auf tragische, komische und bisweilen spektakuläre Weise immer wieder mit der Geschichte dieses Landes kreuzt. »Eurotrash« ist ein berührendes Meisterwerk von existenzieller Wucht und mit sarkastischem Humor, »ein Ereignis« (DIE ZEIT). »Krachts Roman ist ein ungeheuerliches Werk über die Zerstörungskraft des Schweigens über Jahrzehnte, über Generationen hinweg« (DER SPIEGEL). »Für mich das Beste, was man derzeit in der deutschen Literatur lesen kann« (Elke Heidenreich).
17. März um 21 Uhr
Oper Köln im StaatenHaus
Maxim Leo, ein Hochstapler und eine falsch gestellte Eisenbahnweiche
mit Christine Westermann
Maxim Leo (»Es ist nur eine Phase, Hase«) hat einen vergnüglich-satirischen Roman geschrieben: »Der Held vom Bahnhof Friedrichstraße«. Über einen, der 30 Jahre nach dem Mauerfall ungewollt zum Helden gemacht wird, weil er einen S-Bahn-Zug in den Westen umgelenkt und damit eine Massenflucht ermöglicht haben soll. Über einen, der dieses Spiel in all seinen absurden Auswüchsen und Wendungen mitspielt und währenddessen die große Liebe findet.
19. März um 19 Uhr
Kulturkirche Köln
Thomas Hüetlin trifft Cem Özdemir - Wie alles begann: Der Rathenau-Mord und der Beginn des rechten Terrors in Deutschland
Moderation: Thomas Laue
Am 24. Juni 2022 jährt sich die Ermordung des deutschen Außenministers Walther Rathenau zum 100. Mal. Journalist und Buchautor Thomas Hüetlin lässt die Ereignisse, die zu dieser verhängnisvollen Tat führten, in einer aufrüttelnden literarischen Reportage wieder auferstehen. »Berlin, 24. Juni 1922« erzählt vom Verlauf dieses tragischen Tages der deutschen Geschichte und von den politischen Auswirkungen bis heute. Wir tauchen ein in eine düstere Welt toxischer, elitärer, antisemitischer Männerbünde und ihrer seriösen Unterstützer in der Justiz, im Militär und in der Politik, deren Taten mehr als ein Vorspiel der späteren Machtergreifung der Nazis waren. Die ideologischen Parallelen zu heutigen Rechtsradikalen und ihren Unterstützern sind beunruhigend. Mit dem Grünen-Politiker Cem Özdemir spricht Hüetlin über die aktuellen Bedrohungen der Demokratie und wie diesen entgegengetreten werden muss.
20. März um 11 Uhr
Stadthalle Köln-Mühlheim
Aladin El-Mafaalani - Wozu Rassismus?
Moderation: Thomas Laue
Seit dem gewaltsamen Tod von George Floyd in Minneapolis 2020 wird auch in Deutschland offen, kontrovers und hitzig über Rassismus debattiert. Wie funktioniert Rassismus, wem dient er und wozu?
Aladin El-Mafaalani forscht seit über zehn Jahren über Rassismus, Diskriminierung und soziale Ungleichheit. In seinem neuen Buch »Wozu Rassismus?« gibt er einen Überblick über die Begriffsverständnisse, die Geschichte und die Gegenwart dieser prägenden menschenfeindlichen Herrschaftsideologie. Dabei werden die jüngsten Entwicklungen und Diskurse unter die Lupe genommen und eingeordnet. Wie definiert man Rassismus, wann ist er entstanden, wie hat er sich bis heute gewandelt? Woran kann man erkennen, ob eine Handlung oder eine Aussage rassistisch ist? Was ist der Unterschied zwischen strukturellem und institutionellem Rassismus – und warum sollte man das wissen? Wie wird Rassismus von Betroffenen wahrgenommen? Welche Verantwortung haben pädagogische Institutionen
20. März um 19.30 Uhr
BALLONI Hallen Köln-Ehrenfeld
Stefanie de Velasco - Kein Teil der Welt: Klasse Buch
Vorbereitet und moderiert wird die Lesung von Schüler: innen des Max-Ernst-Gymnasiums Brühl im Rahmen des Projekts »Schüler für Schüler«.
Kein Teil dieser Welt. So fühlt sich Esther, denn schon seit sie denken kann, sind die Welt und die Menschen außerhalb ihrer Glaubensgemeinschaft – die Zeugen Jehovas – für sie tabu. Doch als sie mit ihrer Familie nach Ostdeutschland umzieht und plötzlich auch ohne ihre beste Freundin Sulamith klarkommen muss, bekommt die schützende Glaskuppel, die sie vor der Welt geschützt hat, Risse.
Stefanie de Velasco wuchs bei den Zeugen Jehovas auf, bis sie im Alter von 15 Jahren aus der Glaubensgemeinschaft ausbrach. In dem aufwühlenden und fesselnden Roman »Kein Teil der Welt« erzählt sie aus der Sicht von Esther, wie es ist, in der Welt der Zeugen Jehovas mit ihren eigenen Regeln und Gesetzen zu leben. Und sie stellt die Frage, wie ein rigider Glaube überhaupt in unsere moderne Welt passt.
21. März um 12 Uhr
COMEDIA Theater Roter Saal
Michael Mittermeier und Ralf Husmann – zwei TV-Junkies erinnern sich
Was für ein Glück, dass die Pandemie erst 2020 über uns gekommen ist! 50 Jahre früher und wir hätten nur zwei Fernsehprogramme gehabt! TV-Junkie Michael Mittermeier erinnert sich 25 Jahre nach »Zapped« in »Nur noch eine Folge!« an unzählige abstruse, lustige, aufregende Sendungen. Von »Biene Maja» über »Raumschiff Enterprise» bis »Game of Thrones». Ein wilder und zugleich saukomischer Ritt durch die deutsche Fernsehgeschichte.
21. März um 19.30 Uhr
Volksbühne am Rudolfplatz
Kurt Krömer über gute Zeiten und ... - Tabu Depression
mit Jakob Hein
»Ich war dreißig Jahre depressiv. Ich muss damit leben. Und ich habe keinen Bock, das zu verheimlichen«, sagt Kurt Krömer, einer der beliebtesten und bekanntesten Komiker des Landes. In seinem Buch »Du darfst nicht alles glauben, was du denkst« verarbeitet Alexander Bojcan, so sein echter Name, seine langjährigen Erfahrungen mit der Krankheit. Schonungslos offen und entwaffnend komisch spricht er mit Arzt und Autor Jakob Hein über die Liebe zum Leben und zur Kunst.
21. März um 19.30 Uhr
BALLONI Hallen Köln-Ehrenfeld
Anne Gesthuysen – Wir sind schließlich wer
Moderation: Steffi Neu
Die neue Gemeinde der jungen Pastorin Anna von Betteray steht ihr skeptisch gegenüber: Schließlich ist sie eine Frau, geschieden, erst Mitte dreißig und dann auch noch adelig. Ihre Schwester Maria könnte nicht gegensätzlicher sein. Erst als Marias Sohn Sascha verschwindet, halten die Schwestern wieder zusammen. Warmherzig und feinfühlig erzählt Anne Gesthuysen in »Wir sind schließlich wer« die Geschichte einer zerrütteten Familie.
22. März um 19.30 Uhr
Oper Köln im StaatenHaus
Bettina Flitner – Meine Schwester
Moderation: Jürgen Wiebicke
Als die Fotografin Bettina Flitner vor einigen Jahren vom Suizid ihrer Schwester erfährt, reagiert sie mit Schock, Lähmung und Verzweiflung. Dann stellt sie sich den Gespenstern der Vergangenheit. Das Ergebnis ist ein bewegendes, meisterhaftes Buch der Befreiung. »Meine Schwester« ist eine literarische Erinnerung in der Tradition von Joan Didions »Das Jahr magischen Denkens« und zeigt, wie man den Tod eines geliebten Menschen verarbeiten kann.
22. März um 21 Uhr
Kulturkirche Nippes
Werner Köhler über Vulkane, Dämonen und die Galapagos-Affäre
Moderation: Wolfram Eilenberger
Harald Steen ist vierundsechzig Jahre alt, als er sein altes Leben hinter sich lässt. In Rotterdam besteigt der Einzelgänger ein Containerschiff und nimmt Kurs auf die legendäre Galapagosinsel Floreana, um endlich seiner rätselhaften Familiengeschichte auf die Spur zu kommen. »Die dritte Quelle« von Werner Köhler ist ein raffinierter Roman über den Mythos der eigenen Erinnerung und zugleich eine moderne Abenteuergeschichte vor magischer Kulisse.
24. März um 19.30 Uhr
COMEDIA Theater Grüner Saal
Der lit.COLOGNE-Debütpreis 2022 mit Yade Yasemin Önder, Sven Pfizenmaier und Volker Widmann
Moderation: Marie-Christine Knop
Der lit.COLOGNE-Debütpreis geht in eine neue Runde! Das zwölfte Jahr in Folge stellen wir Ihnen die kühnsten und bemerkenswertesten Debüts des Frühjahrs vor. Als Preis winkt das von der RheinEnergie gestiftete 2222 Euro schwere Silberschwein. Marie-Christine Knop präsentiert die drei nominierten Kandidat:innen: Wild und sprachgewaltig erzählt Yade Önder in »Wir wissen, wir könnten, und fallen synchron« von einer jungen Frau auf Kollisionskurs mit sich und der Welt. Sven Pfizenmaier gelingt mit »Draußen feiern die Leute« ein rigoroses, kühnes und dabei sehr unterhaltsames Porträt der deutschen Provinz. In »Die Molche« lässt uns Volker Widmann beeindruckend feinsinnig und bildgewaltig in vergangene Zeiten und die Welt seines jungen Protagonisten eintauchen. Wer gewinnt? Was ist das aufregendste Debüt des Frühjahrs? Das entscheiden Sie! Am Ende der Veranstaltung stimmt das Publikum live und unmittelbar ab und kürt den/die Gewinner:in.
26. März um 20.30 Uhr
MS RheinEnergie
Anleger 2 am KD-Ticketoffice
Friederike Otto, Frank Schätzing und Peter Wohlleben retten die Welt!
Wissenschaftlich fundiert, spannend und mit Humor entwirft Frank Schätzing in »Was, wenn wir einfach die Welt retten?« verschiedene Szenarien unserer Zukunft. Dabei zeigt er auf, wie wir der Klimafalle entkommen und alles doch noch gut, nein, besser werden kann. Peter Wohllebens »Der lange Atem der Bäume« ist eine Liebeserklärung an die Vielfalt der Natur; er zeigt, wie Bäume lernen, mit dem Klimawandel umzugehen – und warum der Wald uns retten wird, wenn wir es zulassen. Friederike Otto (Grantham Institute for Climate Change and the Environment, London) begibt sich in »Wütendes Wetter« auf die Suche nach den Ursachen für Hitzewellen, Hochwasser und Stürme. Ihre bahnbrechende Forschung führt dazu, Verursacher für Klimaphänomene konkret benennen zu können. Dafür wurde sie vom Time Magazine in die Liste der 100 einflussreichsten Personen des Jahres 2021 aufgenommen. Allen gemein ist: Die Welt zu retten, ist möglich – wenn wir nur wollen.
26. März um 21 Uhr
Theater am Tanzbrunnen
Köln-Deutz