Sofi Oksanen gehört zu den wichtigsten Vertreterinnen der internationalen Gegenwartsliteratur. 2003 debütierte die damals 25-Jährige in Finnland mit ihrem ersten Roman Stalins Kühe, der 2012 auch in Deutschland erschienen ist. Darin schildert sie die Leidensgeschichte einer jungen essgestörten Frau und ihrer Familie, welche sich, um ihre finnisch-estnische Herkunft zu verbergen, in ein Netz aus Lügen und Schweigen hüllt. Oksanens zweiter auf Deutsch publizierter Roman, Fegefeuer, basiert auf dem gleichnamigen Theaterstück, das 2007 am Finnischen Nationaltheater seine Uraufführung feierte. Der Roman belegte monatelang Platz eins der finnischen Bestsellerliste und wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Mit Fegefeuer, das in über vierzig Ländern erschienen ist, avancierte Sofi Oksanen zu einer international gefeierten Literaturgröße.
Ihr letzter Roman Als die Tauben verschwanden spielt in der Zeit des Zweiten Weltkrieges und handelt von einer Dreiecksbeziehung voller Intrigen, Verrat und Opportunismus.
Oksanens Geschichten spielen meist vor dem historischen Hintergrund der sowjetischen Besetzung Estlands und handeln von sozialen und politischen Ungerechtigkeiten, tragischen Familien- und Frauenschicksalen, Gewalt, politischen Repressionen und stellen Fragen nach der Identität eines Menschen in Zeiten grausamer Realitäten.