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Ernesto Che Guevara

Ernesto »Che« Guevara wurde am 14. Mai oder Juni 1928, über den genauen Geburtsmonat gibt es verschiedene Theorien, im argentinischen Rosario geboren. Seine Eltern gehörten dem argentinischen Bürgertum an, welches sie allerdings ablehnten und sich stattdessen für politisch Verfolgte einsetzten. Da Guevara seit früher Kindheit an schwerem Asthma litt, durfte er zeitweise zuhause unterrichtet werden; ab 1941 besucht er das Dean-Funes-Gymnasium in Córdoba. Nach dem Schulabschluss nahm er ein Medizinstudium auf, das er am 11. April 1953 mit dem Doktorgrad in Medizin und Chirurgie beendete. Als junger Medizinstudent unternahm er ausgedehnte Reisen durch Lateinamerika, beispielsweise als er im Dezember 1951 mit seinem Freund Alberto Granado zu einer Motorradreise durch Südamerika aufbrach, die nach etwas weniger als einem Jahr in Buenos Aires endete.
In Mexiko traf er 1954 eine Gruppe kubanischer Revolutionäre, die in Mexiko im Exil lebten. Nach zweijährigem Guerillakrieg als Commandante, an der Seite Fidel Castros, trat er 1959 in die Revolutionsregierung auf Kuba ein. Er war zunächst Industrieminister, später leitete er die kubanische Zentralbank. Nach Meinungsdifferenzen mit Fidel Castro trat er 1964 von allen Ämtern zurück und ging 1966 nach Bolivien, um die Revolution weiterzutragen. Dort wurde er ein Jahr später gefangen genommen und am 9. Oktober 1967 von einem Offizier der bolivianischen Armee erschossen.
Che Guevara gilt auf Kuba bis heute als Volksheld. Nach seinem Tod wurde er zum Idol der 68-Bewegung und der lateinamerikanischen Linken. Die US-amerikanische Zeitschrift TIME zählte Guevara 1999 zu den 100 einflussreichsten Menschen des 20 Jahrhunderts. Sein Leben ist mehrmals verfilmt worden – zuerst in der US-Produktion Che! mit Omar Sharif in der Hauptrolle.

Werk

Seine ausgedehnten Reisen dokumentierte Che Guevara in seinen Tagebüchern. Später schrieb er auch über den revolutionären Kampf und seinen Traum, die Bewegung in ganz Lateinamerika zu verbreiten. Seine Tagebücher wurden 2008 von Steven Soderbergh, mit Benicio del Toro und Franka Potente in den Hauptrollen als Che – Revolución und Che – Guerrilla verfilmt. Walter Salles verfilmte The Motorcycle Diaries, coproduziert von Robert Redford, und mit dem mexikanischen Schauspieler Gael García Bernai in der Hauptrolle.

Publikationen

• Der Partisanenkrieg, Militärverlag der DDR 1962. (OT: La guerra de guerillas 1960)
• Bolivianisches Tagebuch, aus dem Spanischen von Horst-Eckart Gross, Kiepenheuer & Witsch, Erweiterte Neuausgabe, 2008. (OT: El Diario del Che en Bolivia, 1968)
• Der afrikanische Traum. Das wiederaufgefundene Tagebuch vom revolutionärem Kampf im Kongo, aus dem Spanischen von Hans-Joachim Hartstein, Kiepenheuer & Witsch 2000. (OT: Passaggi della guerra rivoluzionaria: Congo, Sperling & Kupfer 1999)
• Das magische Gefühl, unverwundbar zu sein. Das Tagebuch der Lateinamerika-Reise 1953-1956, aus dem Spanischen von Hans-Joachim Hartstein, Kiepenheuer & Witsch 2003. (OT: Otra vez, Ediciones B 2001)
• Der neue Mensch – Entwürfe für das Leben in der Zukunft, Ausgewählte Werke in Einzelausgaben, Bd. 6, hrsg. von Horst-Eckart Gross, Pahl-Rugenstein Verlag Nachfolger-GmbH 2002.
• Guerillakampf und Befreiungsbewegung, Ausgewählte Werke in Einzelausgaben, Bd. 1, hrsg. von Horst-Eckart Gross, Pahl-Rugenstein Verlag Nachfolger-GmbH 2002.
• Schriften zum Internationalismus, Ausgewählte Werke in Einzelausgaben, Bd. 4, hrsg. von Horst-Eckart Gross, Pahl-Rugenstein Verlag Nachfolger-GmbH 2002.
• Aufsätze zur Wirtschaftspolitik, Ausgewählte Werke in Einzelausgaben, Bd. 3, hrsg. von Horst-Eckart Gross, Pahl-Rugenstein Verlag Nachfolger-GmbH 2003.
• The Motorcycle Diaries. Latinoamericana. Tagebuch einer Motorradreise. 1951/52, aus dem Spanischen von Klaus Laabs, Kiepenheuer & Witsch 2004. (OT: Notas de Viaje)
• Selbstportrait Che Guevara, aus dem Englischen von Hans-Joachim Hartstein, Kiepenheuer & Witsch 2007. (OT: Selfportrait, Ocean Press 2004)
• Kubanisches Tagebuch, aus dem Spanischen von Horst-Eckart Gross, Kiepenheuer & Witsch, Erweiterte Neuausgabe, 2008. (OT: Pasajes de la Guerra Revolucionaria)
• Marx und Engels. Eine Einführung in Leben und Werk, aus dem Spanischen von Horst-Eckart Gross, Kiepenheuer & Witsch 2010.

Literatur
• Jean Lartéguy: Guerillas oder Der vierte Tod des Che Guevara, aus dem Französischen von Hans Jürgen Wille. Anhang aus dem Englischen von Günther Deschner 1968. (OT: Les guérilleros, 1967)
• Guevara, Ernesto: ¡Hasta la victoria siempre! Eine Biographie mit einer Einführung von Bolívar Echeverría. Zusammengestellt von Horst Kurnitzky, aus dem Spanischen von Alex Schubert, Verlag Peter von Maikowski 1968.
• Frederik Hetmann: Ich habe sieben Leben. Die Geschichte des Ernesto Guevara, genannt Che. Rowohlt 1991.
• Paco Ignacio Taibo II u. a.: Das Jahr, in dem wir nirgendwo waren. Ernesto Che Guevara und die afrikanische Guerilla. Edition Id-Archiv 1996.
• Daniel James: Che Guevara. Mythos und Wahrheit eines Revolutionärs. Heyne 1997.
• Paco Ignacio Taibo II: Che. Die Biographie des Ernesto Guevara. Edition Nautilus 1997.
• Jon Lee Anderson: Che. Die Biographie. Ullstein 2002.
• Jorge Castañeda: Che Guevara. Biographie. Suhrkamp 2003.
• Frederik Hetmann: »Solidarität ist die Zärtlichkeit der Völker«. Die Lebensgeschichte des Ernesto Che Guevara. Beltz & Gelberg 2004.
• Frank Niess: Che Guevara. Rowohlt 2005.
• Stephan Lahrem: Che Guevara – Leben Werk Wirkung. Suhrkamp 2005.
• Eberhard Panitz: Comandante Che. Biographische Skizze, Verlag Wiljo Heinen 2007.
• Gerd Koenen: Traumpfade der Weltrevolution. Das Guevara-Projekt, Kiepenheuer & Witsch 2008.
• Jacobo Machover: Che Guevara – Die andere Seite. Wolbern 2008.